Der Kopf ist voll mit Superlativen, alles sieht nach wow aus und viel zu schön, um nach 2 Tagen wieder zu gehen. Aber von Anfang an…
Von Polokwane aus starteten wir zum Makalali Game Reserve. Man merkt, dass die Gegend rund um den Krüger Nationalpark vom Tourismus lebt – alles ist wunderbar ausgeschildert und die Straßen gut ausgebaut. Bis wir den Wegweiser zum Makalali Game Reserve entdeckten. Von hier aus mussten wir noch 20 Kilometer über eine Schotterpiste fahren, die es in sich hatte. Schlaglöcher, fussballgroße Steine und Dornensträucher inklusive. Das macht mit den SUVs und Offroadern, die hier alle fahren, die es sich leisten können, richtig Spaß aber unser Toyoto Etios musste sich ganz schön quälen. Und wir hoffen, dass sich Hertz den Wagen bei der Rückgabe nicht allzu streng ansieht. Zumindest erklärte uns die Hertz-Dame bei der Übergabe noch, dass erst Kratzer ab 3-4cm in Südafrika als Kratzer gelten und zur Demonstration malte sie mit Kuli immer wieder lange Striche in ihre Handfläche.
Nach einer Stunde Rütteltherapie steht man dann mitten im Busch und wird mit eiskaltem Erdbeer Eistee in einem typisch südafrikanischem Rondawel aus Lehm begrüßt. Toll. Man kommt an und will schon jetzt gar nicht mehr weg. Zum Makalali Resort gehören 4 Camps mit jeweils 5-6 Lodges und 26.000qm Buschland und Dschungel.
Wir haben ein Reich auf Stelzen mitten im grünen Paradis. Weil es hier nirgends Zäune gibt, können die Tiere sich frei bewegen – ALLE. Und am 2.Tag streifen dann tatsächlich Löwen durch unser Camp. Aber verrückterweise fühlen wir uns hier im Resort mit den wilden Tieren viel sicherer, als im Großstadt-Dschungel von Johannesburg.
Wir lieben es. Wir haben Vollpension und pro Tag gehören zwei Game Drives zum Programm. Und der erste beginnt schon am frühen Morgen um 05:30 Uhr. Knapp 3 Stunden lang durchfahren wir das riesige Gebiet auf der Suche nach Südafrikas Big5 – Löwen, Büffel, Leoparden, Nashörner und Elefanten.
Mit unserer ersten Tour haben wir gleich unglaublich Glück. Gerade losgefahren stehen schon Zebras, Impalas und Giraffen am Weg und dann – das erste Big5 Tier: Nashörner. Im Gegensatz zu den anderen Tieren sind die überhaupt nicht scheu und wir fahren nah ran – mir fast zu nah. Bin bloß froh, dass sich die Nashörner viel mehr für ihr Gras als für uns interessieren.
Und dann das Highlight, das ich erst rückblickend richtig toll finden konnte. Shadrack und Isaac – unsere Ranger – entdeckten zwei junge Löwen und fuhren mit uns so nahe ran, dass ich die Luft anhielt, um nicht entdeckt zu werden. Die Löwen hatten uns im Gegensatz zu den Nashörnen genau im Blick und beobachteten uns so wie wir sie. Es lagen nur etwa 3m zwischen uns, als einer der Löwen sich eine Schildkröte schnappte und versuchte ihren Panzer zu knacken. Shadrack erklärte uns, dass der Panzer zu hart sei und der Löwe die Schildkröte nur essen könne, wenn sie ihre Beine oder den Kopf rausstreckt. Es sei ein Spiel – zwar ein gefährliches für die Schildkröte aber ein die Langeweile vertreibendes für den Löwen. Ob die Schildkröte es überlebte – ich weiß es nicht…
Abends saßen wir dann alle zusammen um ein Lagerfeuer und aßen vom Grill. Und sobald es dunkel wurde, durften wir nicht mehr alleine durch’s Camp laufen. Dann wurde wir von Rangern begleitet, die im Notfall ein Gewehr bei sich trugen.
Wir waren eine nette, bunt gemischte Gruppe mit insgesamt 4 Paaren – uns schon eingeschlossen. Die anderen kamen aus Johannesburg, Florenz und Auckland und die Neuseeländer hießen uns gleich willkommen und drückten uns ihre Adresse in die Hand. Total nett, das machen wir doch glatt.
Wir sahen noch ganz viele Tiere und weil es so viele tolle Eindrücke waren, laden wir hier unsere schönsten Bilder davon hoch.
Die zwei Tage vergingen viel zu schnell und wir hätten uns an das riesige Bett, das leckere Essen und die entspannte Atmosphäre gerne gewöhnt. Vielen lieben Dank an das Team von act.3, von deren gesammeltem Geld wir uns diesen Safari-Luxus gönnen konnten. Das war definitiv unvergeßlich.