Nach 37 Tagen und mehr als 4.000 gefahrenen Kilometern in Südafrika, haben wir all unsere Eindrücke und Erlebnisse Revue passieren lassen und daraus entstand eine Bestenliste und andere Notizen, ganz und gar subjektiv, bei weitem nicht vollständig und nicht immer ganz erst gemeint. Wir schreiben von Plätzen und Aktivitäten, die man nicht verpassen sollte, Unterkünfte, die wir guten Gewissens weiterempfehlen können, ein paar Feinheiten, die wir erst auf Reisen gelernt haben und von praktischen Dingen im Rucksack, die uns unterwegs sehr wertvoll waren. Für all jene, die sehnsüchtig unsere Bilder und Berichte sahen, nun ein bisschen in Südafrika verliebt sind und irgendwann auch dorthin wollen.
Unsere Route
Wir haben unsere Tour durch Südafrika in Johannesburg begonnen und auch wenn die Stadt uns nicht so herzlich willkommen hieß, war es für uns der beste Ausgangspunkt für die geplante Safari. Johannesburg und die Reise gen Makalali, die Panoramaroute und der Weg nach Durban waren wichtig für das Gesamtbild von Südarika, das nunmal noch immer ein Dritte-Welt-Land ist, auch wenn man das in Kapstadt schnell vergessen kann. Auf unserer Reise von Nord nach Süd haben wir Südafrika immer wieder neu entdeckt und auch wenn der Süden mit der Garden Route und Kapstadt wunderschön ist, das allein ist nicht Südafrika und wir sind froh, dass wir immer mal wieder abseits der touristisch erschlossenen Wege unterwegs waren. Südafrika ist bunt und wunderschön und es lohnt sich zu reisen, um möglichst viel davon zu erleben.
Nicht verpassen
eine Safari (z.B im Makalali Game Reserve)
…weil es uns noch immer ein aufregendes Gefühl ist, wenn wir daran denken, wie nahe wir all die wilden Tiere erleben konnten
…weil man in Südafrika die Big5 (Elefant, Löwe, Büffel, Nashorn und Leopard) in freier Wildbahn beobachten kann
…weil die Makalali Lodge einfach wunderschön ist
Kapstadt
…weil der Blick an der Waterfront einfach toll ist: der Tafelberg mit der charakteristischen Tischdecke (Wolkentuch), der Atlantik und prächtige Yachten
…weil der Weg auf den Lions Head zwar anstrengend aber schön ist und der Blick von oben alles entlohnt
…weil die Parks und der Botanische Garten von Kirstenbosch die Stadt so grün machen
…weil es fast an jeder Ecke charmante Cafes, Restaurants und kleine Läden zu entdecken gibt
Tsitsikamma Nationalpark
…weil die Küstenlandschaft so atemberaubend ist
…weil die Hängebrücken über den Storms River einfach Spaß machen
…weil die Wanderwege und Trails entlang der Küste einen herausfordern und glücklich machen, wenn man sie erwandert und erklettert hat
Addo Elephant Park
…weil man sich selbst als Ranger fühlen darf und im eigenen Auto nach Tieren Ausschau halten kann
…weil der Park die Abenteuerlust weckt und jedes selbst entdeckte Tier einem Freude macht
…weil manche Tiere so an die Autos gewöhnt oder neugierig sind, dass sie einfach stehen bleiben und kucken
Wilderness (vielleicht in Anni’s Beach House)
…weil der Strand einfach herrlich ist und das Wetter beständiger ist, als weiter im Norden
…weil man so entspannt relaxen kann
…weil der Blick von Anni’s Beach House auf den Ozean unschlagbar ist
Unsere schönsten Unterkünfte
(in willkürlicher Reihenfolge)
- Makalali Lodge
- Avoca River Cabin in der Nähe des Addo Elephant Parks
- Mantis & Moon Backpacker in uMzubmbe
- Anni’s Beach House in Wilderness
- Banghoek Place in Stellenbosch
- Scalabrini Guesthouse in Kapstadt
- Buccaneers Backpacker in Chintsa
Auf Reisen gelernt
- in Supermärkten nicht mit Kreditkarte zahlen, auch wenn sie noch so groß, modern und sauber aussehen – die Wahrscheinlichkeit, dass die Maschinen hier manipuliert wurden, ist einfach zu groß.
- die DKB Visa Karte bewährt sich, um international gebührenfrei Bargeld abzuheben. Allerdings sollte sie mit etwa einem halben Jahr Vorlauf beantragt werden, so dass wenigstens ein paar Monate regelmäßig Geld darauf überwiesen werden kann, um den Kreditrahmen zu erhöhen. Denn ohne regelmäßige Einkünfte beträgt der maximale Kreditrahmen 500€ pro Monat – ein bisschen wenig für eine Weltreise.
- Johannesburg und Durban sollte man nicht auf eigene Faust erkunden. In beiden Städten lohnt sich eine geführte Stadttour. Auf die öffentlichen Verkehrsmittel kann man sich hier noch nicht verlassen, mal fahren sie, mal nicht. Und eine Touristen Information muss man zumindest in Joburg lange suchen.
- Reist man zu zweit, dann ist ein Mietwagen das optimale Fortbewegungsmittel. Flexibilität, Unabhängigkeit und günstige Mietraten sprechen dafür und sobald man sich an den Linksverkehr, das ständige Hupen der Minibusse und die Kühe auf der Straße gewöhnt hat, kann man den Roadtrip nur genießen.
- A pro pos Mietwagen. Wir haben unsere über Check24 gebucht und die kleinste und günstigste Klasse gewählt. Bei der Übergabe waren die Kleinstwägen beide Male ausgebucht und wir bekamen ein gratis Upgrade. Wer im Notfall den Kleinstwagen nicht scheut, kann auf ein Upgrade spekulieren und das gesparte Geld lieber in eine Vollkasko Versicherung inkl. Glas und Reifen investieren. Sehr sinnvoll!
Was uns sonst noch auffiel
- Wir haben unglaublich freundliche Menschen getroffen, die uns mit einer Herzlichkeit überrascht haben, wie wir sie in Deutschland ganz selten erleben. Aber es gibt auch hier die Muffligen. Meist stehen sie hinter einer Kasse (am unfreundlichsten in den Burger Ketten) oder bedienen in Cafes und Restaurants. Nicolaas, der Kapstädter der uns mit auf den Lions Head nahm, erzählte, dass es für viele einfach nur ein Job sei, um Geld zu verdienen und es keine Ausbildung dafür gibt. Ein Gespür für Kundenservice und das Wissen, dass ein Lächeln das Trinkgeld beeinflussen kann, haben noch nicht viele.
- Die farbigen Südafrikaner sind laute Menschen. Manchmal ist das ansteckend und macht gute Laune, manchmal ist es einfach nur laut, besonders dann, wenn man Zurückhaltung und Ruhe gewöhnt ist und wünscht. Also nachts z.B oder in öffentlichen Verkehrsmitteln etwa.
- Südafrikaner scheren sich nicht um Verkehrsregeln (besonders im Norden, denn im sehr westlichen Kapstadt geht es verhältnismäßig sittsam zu) und wenn man hier als Tourist Auto fährt, sollte man ebenso skrupellos über rote Ampeln fahren, oder aber das Hupkonzert, die gewagten Überholmanöver und die wilden Gesten gekonnt ignorieren können.
Praktische Dinge im Gepäck
- Wanderschuhe mit einem ordentlichen Profil
- Tuch (funktioniert um den Hals, den Kopf und als Picknick-Decke)
- Stirn-Lampe (wenn man auf dem Trail die Abzweigung verpasst und es schneller dunkel wird, als geplant)
- Tiger-Balm, Allheilmittel bei Verspannungen, Kopfschmerzen, Stichen und Gestank
- Smartphone, auf das man sich eine Navigations App laden kann, wenn die Karten nicht alle Straßen ausweisen oder es gar keine Karten gibt