1. – 10. März
Wow, eine Metropole in Neuseeland. Auckland ist riesig, verglichen mit allen anderen Städten, durch die wir in den vergangenen 5 Wochen gefahren sind. In unserem Reiseführer lasen wir, dass die Hälfte der Einwohner Neuseelands (etwa 4,4 Mio.) in und um Auckland herum lebt.
Hier wurden wir auch das erste Mal auf unserer Reise durch Neuseeland auf einem Campingplatz wieder weggeschickt, weil er ausgebucht war. Das war uns zuvor nie passiert und wir haben nie reserviert. Egal, es war eh spät am Abend, weil wir stundenlang die Hostels in der Stadt abgeklappert hatten, um unsere Flyer für den Autoverkauf zu verteilen. Und im Dunkeln sieht auch der schmuddeligste Campingplatz ganz okay aus.
Am nächsten Morgen hatten wir uns nochmal mit Ally und Hagen zum Brunch verabredet. Und so lernten wir deren Freundin Robyn kennen, die uns direk anbot, wir könnten auch bei ihr schlafen. Erst war es uns unangenehm, weil wir sie kaum kannten – aber die Einladung war ehrlich und herzlich. So zogen wir noch am selben Abend in ihr Gästezimmer und hatten wieder ein richtiges Bett. Wir konnten das Auto in Ruhe ausräumen, bei ihr vor der Garage putzen und warten, dass sich jemand auf unsere Anzeige meldet. Aber das zog sich…
Am 4.März – zwei Tage vor unserem geplanten Abflug – und noch immer ohne ernsthaften Interessenten, beschlossen wir den Flug auf die Fijis zu verschieben. Wir genossen die Zeit bei Robyn und wir brauchten mehr Zeit für den Verkauf, wenn wir unser Auto nicht zum Schleuderpreis an einen dubiosen Händler abgeben wollten. Also verschoben wir den Abflug auf den 10.März.
Und prompt kam am nächsten Tag der erhoffte Anruf. Zwei junge deutsche Burschen, gerade gelandet, wollten keine Zeit verlieren. Deutsche Effizient. Sie schauten sich das Auto an, machten eine Probefahrt und dann war der Verkauf beschlossen. So schnell waren wir ohne Auto und konnten nun die letzten Tage in Auckland tatsächlich noch ein bisschen mit Ausflügen Sightseeing genießen.
Robyn nahm uns mit auf einen großen Jahrmarkt, bei dem ihr Schwager und Neffe an einem Schaf-Scher-Wettbewerb teilnahmen. Mit so vielen Schafen ist das in Neuseeland Volkssport und auf den Märkten ein riesiges Treiben. Verschiedene Altersklassen, ein total engagierter Moderator, der sich heißer schrie und pro Kandidat und Schaf je 2 Schiedsrichter, die Punkte für die Schnelligkeit, Sauberkeit und Unversehrtheit des Schafes vergaben. Ein Profischerer braucht etwa 45sek pro Schaf und schert an einem Tag schon mal eine Herde mit 300 Schafen.
Und dann gab es noch Riesenkürbisse und ein Pferd aus Mopedteilen. Beinah hätte ich mir vom gleichen Künstler einen kleinen Kiwi auf Fahrradteilen gekauft, aber der Kleine war ein ganz schöner Schwerling und hätte meinen Rucksack mal ruckzuck 1kg schwerer gemacht. Also haben wir nur gekuckt.
Robyn hatte sich für diesen Tag vorgenommen uns ein volles Highlight-Programm zu bieten. So fuhren wir weiter ans Meer nach Piha, dort liegt ein Löwe aus Stein im schwarzen Sand. Auf dem Weg dorthin hielten wir kurz in einem Park, nur um dieses Auckland Souvenir nicht zu verpassen.
Und dann kamen wir in Piha an. Wir schmuggelten uns in einen Veteranenclub, weil es dort die besten Fish & Chips geben sollte und aßen am Strand vor einem ziemlich tollen Sonnenuntergang.