10. Februar
Wie ein heißer Waschlappen traf uns die Schwüle auf Fiji. In langen Hosen und Jacke – wei Fiji Air die Klima voll aufgedreht hatte – ging es aus dem Flieger direkt aufs Rollfeld und schon nach dem kurzen Weg zur Ankunftshalle von Nadi klebte alles feucht am Körper. Egal. Wir wurden singend und klatschend willkommen geheißen. Die kleine Gruppe Fijianer, mit Ukulele und himmelblauen Hemden strahlten über’s ganze Gesicht, zeigten blitzweiße Zähne und waren von Anfang an sympathisch.
Bula Fiji!
Bula heißt willkommen, hallo und Leben und passt hier irgendwie immer. Bula, bula, bula. Alle werden gegrüßt und angelacht, auf Fiji fühlten wir uns sofort willkommen. Wir wurden zu unserem Hotel gebracht, das die Dame aus Sydney für uns als Entschuldigung für eine Nacht buchte, nachdem sie das mit Fraser Island vermurkst hatte. War ganz okay, wir waren nur fast die einzigen Gäste und die Anlage des Nadi Bay Resort ziemlich groß. Drei Restraurants und Pools und soviel Personal – nur fast keine Gäste in der heißen Nebensaison.
Wir hatten für Fiji nichts geplant und gebucht, nur einen Reiseführer und eine Idee. Auf einem anderen Blog hatten wir von Maqai gelesen und hatten uns verliebt. Eine kleine Insel ganz im Nordosten von Fiji und darauf ein Backpacker Resort mit kleinen Hütten am Strand, Palmen, Kokosnüssen und Hängematten – sonst nichts. Da wollten wir hin.
Zuvor waren wir in Nadi noch Geld wechseln und spazierten in verschiedene Reisebüros, um uns beraten zu lassen. Aber anscheinend hat jedes Büro seine eigene Liste an Hotels, die einen mit Kommission verwöhnen, so dass wir ganz widersprüchliche Infos bekamen. Sagte Reisebüro A “fahrt nicht in den Norden, dort regnet es jetzt nur”, hörten wir in Reisebüro B “fahrt in den Nordosten, denn hier im Süden ist jetzt Cyclon-Zeit”. Mhm. Wir buchten erstmal gar nichts und fuhren ins Partnerhostel von Maqai, das Komplett-Pakete dorthin anbieten soll.
Im Bamboo Hostel angekommen, erfuhren wir dass Maqai vor vier Monaten verkauft wurde und es nun nicht mehr als Backpacker-Hostel betrieben wird, sondern eher als Öko-Luxus Unterkunft. Damit sprengte es unseren Budgetrahmen. Verflucht.
Aber es gäbe ein neues Hostel auf Taveuni, da wäre es wunderschön und die Fähre dorthin geht in ein paar Stunden. Wenn wir also mit wollten, dann müssten wir uns schnell entscheiden. Tja. Die Fähren dorthin gehen nur 2x die Woche, immer dienstags und freitags und uns war klar, dass wir nicht länger in Nadi bleiben wollten. Wir wollten ans Meer. Also, schnell zurück zum Hotel, auschecken (obwohl wir verlängert hatten) und dann mit dem Auto zur Minibus-Zentrale von Nadi.
Nach Südafrika mal wieder Minibus. Und mal wieder sehr abenteuerlich. Zu sechszehnt saßen wir in einem 9-Sitzer, so festgekeilt durch den Hintern des Nachbarn, das Anschnallen gar nicht mehr nötig war – geschweige denn möglich. Nach drei holprigen Stunden erreichten wir Suva auf der anderen Seite der Insel und stiegen bei Regen in die Fähre nach Taveuni. Das nächste Abenteuer…