Auf dem letzten und landschaftlich vermutlich schönsten Stück unserer Reise nach Kapstadt wurden die Fahrten kürzer und unsere Stopps immer häufiger. Dieser Küstenabschnitt entlang der Garden Route ist einfach viel zu beindruckend, um schnell daran vorbeizufahren.
13. Dezember
Die Bilder vom Tsitsikamma National Park (A) haben wir euch ja schon hochgeladen und von dort ging unsere Reise weiter nach Knysna (B). Nach viel Natur und vielen Tieren, sehnte ich mich ein bisschen nach städtischem Flair, ich wollte durch Straßen bummeln, Postkarten kaufen und an der Waterfront frischen Fisch essen. Den Nachmittag verbrachten wir noch am Strand von Plettenberg Bay und ließen uns den feinen Sand in jede Körperritze pusten, ehe wir am frühen Abend in Knysna ankamen. Wir schlenderten durch Straßen hinunter ans Meer, statt Postkarten kaufte ich mir ein Tuch gegen den kalten Wind und statt frischem Fisch, gab es lecker Pizza.
Das war schon ganz hübsch, aber als Fazit über Knysna sagen wir: ist nett für einen Abend oder für Menschen über 60, ansonsten ab nach Plettenberg Bay.
14.-16. Dezember
Weiter gings nach Wilderness (C) und wie der Name schon verrät, wird es dort etwas wilder, ursprünglicher und die Menschen entspannter, als in den vielen touristischen Hochburgen entlang der Garden Route. Wir quartierten uns in Anni’s Beach House ein und verlängtern gleich nachdem wir unser Zimmer gesehen hatten. Hoch am Hang mit einer kleinen Terrasse und einem umwerfenden Blick auf den indischen Ozean. Wir hatten uns spontan in dieses Idyll verliebt und waren ganz glücklich und zufrieden mit dem Ausblick unserer kleinen Terrasse. Wir lagen im Halbschatten und lasen und ehe die Sonne unterging spazierten wir kilometerlang am Strand entlang. Kein Zip-Lining (an einem Drahtseil von Ast zu Ast schwingen), kein Shark Dive (im Käfig auf Tuchfühlung mit dem Weißen Hai) und kein Paragliding – obwohl die Möglichkeiten für einen Nervenkitzel hier unendlich schienen. Aber zu unserem Glück in Wilderness brauchten wir keine zusätzliche Adrenalinspritze.
17. Dezember
Punkt D auf der Karte gehört zu Little Brak und das war unser spontanster Zwischenstopp. Noch ein bisschen traurig, dass wir aus Wilderness wegfuhren, saßen wir bei strahlendblauem Himmel im Auto und lägen viel lieber am Strand. Wir waren schon an Mossel Bay vorbei, als ich per Telefon ein Zimmer in Little Brak fand und so drehten wir und es verschlug uns in dieses Nest, für einen weiteren Tag am Meer.
18. Dezember
Von Little Brak aus fuhren wir – mit einer kleinen Unterbrechung in Mosselbay für eine Schiffstour nach Seal Island – nach Cape Agulhas (E) – dem südlichsten Punkt Südafrikas, an dem Atlantik und Indischer Ozean aufeinandertreffen. Im Wasser selbst ist das nicht zu sehen (sehr wohl aber zu spüren, wie wir später in Kapstadt feststellten: der Atlantik ist mehrere Grad kälter und hat nur etwa 10-14 Grad), aber eine Steintafel trennt die beiden Ozeane fotowirksam und das ganz ohne dass man dafür Schlange stehen müsste, wie es viele Touristen am Cape of Good Hope am südlichen Zipfel von Kapstadt machen. Cape Agulhas ist rau und ständiger Wind brandet an das Kap, so dass an den Steinküsten vor dem Kap über 500 Schiffe gegen die Felsen geschmettert wurden und zum Teil noch immer als Wracks vor der Küste liegen. Spannend zum Tauchen und schön beim Sonnenuntergang.
19. Dezember
Von Cape Agulhas aus entschieden wir uns die Autobahn zu meiden, um später an der Küste entlang fahren zu können – unser Reiseführer beschrieb es als eine der schönsten Küstenabschnitte Südafrikas, mit dem einzigen Haken, dass sie noch nicht ganz ausgebaut war… mehrere Kilometer lang fuhren wir über eine Sand- und Schotterpiste und waren wieder froh, dass es nicht unser eigenes Auto war. Als wir wieder Meer sahen, waren wir schon in Betty’s Bay (F) und bei den Pinguinen. Die leben hier in großen Kolonien am Strand und sind so gar nicht besucherscheu. Aber sie stinken. Und das wiederrum hält die Besucher auf Abstand.
Unser Hostel war nicht berauschend, aber es hätte zwei süße Gründe etwas länger zu bleiben. Newton und Sarah, zwei 6 Wochen alte Mischlingswelpen, die ich gerne mitgenommen hätte.
20. Dezember
Weiter gings nach Stellenbosch (G), die zweitälteste Stadt nach Kapstadt und berühmt und bekannt für ihre guten Weine. Leider blieb uns nur ein Tag und eine Nacht für diese Stadt, denn am nächsten Morgen erwartete uns Sixt mit dem Mietwagen zurück in Kapstadt. Aber Stellenbosch ist jede Reise wert: schmucke Bauten im Kolonialstil, weiß getünchte Häuser und gepflegte Gärten, alles wirkt so aufgeräumt neben den langen, grünen Eichenalleen, und überall nette Cafes und freundliche Menschen. Sehr hübsch.
21. Dezember
Endstation Kapstadt. Ein großes Finale, denn die Stadt begeistert als Multikosmos und vereint Strände, Weinberge, Hafen und Waterfront, eine bunte, pulsierende Innenstadt, Botanische Gärten, Parks und ein Wanderparadis mit dem Tafelberg als Krönung. All das wollen wir euch in eine Gallerie hochladen – bald, versprochen!